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Schloss St. Andreas Cham |
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Das Schloss St.
Andreas in Cham ist in Privatbesitz. Ein- oder zweimal im Jahr
wird der Schlossgarten der Öffentlichkeit gezeigt. Die
Schlosskapelle kann für Hochzeiten (nur Einwohner von Cham)
gemietet werden.
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Die Halbinsel
St. Andreas war im Mittelalter für den Verkehr bedeutsam.
Hier war einer der vier Häfen am Zugersee – neben Zug,
Immensee und Arth. Das sumpfige Lorzendelta galt lange als
unüberwindliches Hindernis, so dass der Weg von Zug her in
Richtung Westen unweigerlich nach St. Andreas führte.
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Im 14.
Jahrhundert wurde die strategisch wichtige Burg St. Andreas
zur Festung ausgebaut, landeinwärts wurde die Halbinsel mit
einem Wassergraben versehen. Bis 1370 gehörte die Burg den
Herren von Hünenberg. Wegen ihrer schlechten Vermögenslage
mussten sie alle Güter verkaufen, so auch die Burg. Sie ging
in den Besitz der Habsburger über, mit denen die Eidgenossen
seit Jahrzehnten wegen ihren Rechten im Kriegszustand
befanden. Zug trat 1352 dem Bund der Eidgenossen bei. Die
Häfen von Arth und Schwyz waren bereits unter Kontrolle der
Eidgenossen. St. Andreas der vierte und bedeutendste Hafen
jedoch nicht. 1382 belagerten die Zuger die Festung umsonst.
Erst vier Jahre später, 1386, konnte sie mit Hilfe der
Schwyzer eingenommen werden. Dies ereignete sich im
Zusammenhang mit der darauf folgenden Schlacht bei Sempach,
in der die Herrschaft der Habsburger über ihren südlichen
«Aargau» abnahm. Dadurch sank auch die Bedeutung der Festung
St. Andreas.
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Während der
folgenden Jahrhunderte wechselte sie mehrmals ihren
Besitzer. Die 1775 durch den Zuger Landschreiber Franz Fidel
Landtwing geschaffene Fideikommission geriet bald in so hohe
finanzielle Bedrängnis, dass sie die Anlage aufgeben musste.
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Während der
Besetzung der Schweiz durch die Franzosen (1798–1815) wurde
das Schloss als Pferdestall und Gefangenenlager missbraucht.
Der Zerfall schien kaum mehr aufzuhalten. Das Schloss wurde
nahezu unbewohnbar. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts
wurde die Bewohnbarkeit durch den neuen Besitzer, Architekt
und Oberstdivionär Victor von Segesser, wieder hergestellt.
Er starb 1900.
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1903 kaufte
Adelheid Page-Schwerzmann – Witwe des Begründers der
Kondensmilch-Fabrikation in Cham, des Amerikaners George Ham
Page, die Schlossanlage St. Andreas. Kapelle und Kaplanei
gingen in den Besitz der Katholischen Kirchgemeinde
Cham-Hünenberg über. Den westlich gelegenen Hirsgarten
(öffentliche Badeanstalt) erhielt die Einwohnergemeinde
Cham. Schloss und Park samt Nebengebäuden sind heute
Privatbesitz einer Erbengemeinschaft aus der Familie von
Schulthess Rechberg.
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Das Schloss ist in Privatbesitz. |
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