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Castello Grande Bellinzona |
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Der Hügel des
Castello Grande dürfte schon um 1000 v.Chr. besiedelt gewesen
sein. Im 4.Jh. stand ein römisches Kastell auf dem Hügel. Die
Byzantiner haben das Kastell im 6.Jh. übernommen und vermutlich
ausgebaut. 590 war das Kastell im Besitz der Langobarden. 590
drangen die Franken in die langobardische Ebene ein, die
Besatzung des Kastell`s konnte dies nicht verhindern, jedoch
schafften sie es die Burg zu halten. In den, Ende des 9.Jh.
geführten Kämpfen, um die Integration Italiens ins römisch -
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deutsche
Imperium, spielte die Feste ein wichtige Rolle als
Stützpunkt und wurde verstärkt und ausgebaut. Die
Ausbautätikeiten des 9.Jh. dürften nicht alleine auf die
Wirren des Italienkrieges zurückzu führen sein. Zu dieser
Zeit drangen auch die Sarazenen über die rätischen Pässe
nach Bellinzona vor und die Bewohner wollten sich vor diesen
räuberischen Horden schützen.
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In den
Auseinandersetzungen des 10.Jh. zwischen den Anhängern des
Kaisers und den langobardischen Anhänger, wechselte die Burg
mehrere Male die Besitzer. Nach dem Tod Kaiser Ottos III
gelangte die Burg 1002 durch eine Schenkung in die Hände des
Bischofs von Como. Die bereits seit Jahrzehnten dauernden
Auseinandersetzungen zwischen Mailand und Kaiser Barbarossa,
zogen Bellinzona und Locarno immer wieder in den
Mittelpunkte von Angriffen der Mailänder. Der Angriff von
Mailand gegen das Sopraceneri (1156) wurde vor Bellinzona
und Locarno gestoppt. Im 12.Jh. wurde Bellinzona der
Kaisertreue Kommune der Stadt Como unterstellt. Die Burg
wurde ausgebaut und erhielt repräsentative Bauten. 1239 trat
Como, wegen des uralten Zwist mit der Stadt Mailand, in die
Dienste Kaiser Friedrichs II über. Bellinzona rückte somit
in den Brennpunkt mehrerer Kriege.
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1242 gelang es
Simon von Orello und Heinrich von Sax, nach schwerer
Belagerung, das Kastell zu erobern. Somit endete die
Machtstellung der Staufer im Süden. Das Ende der
Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und Mailand
brachte hingegen keine Beruhigung der Gegend mit sich. Die
Kämpfe zwischen den Ghibellinen und Guelfen dauerten bis ins
14.Jh. Im 13.Jh. wurde das Castello Montebello erbaut. Unter
der Herrschaft der Visconti gab es keine grossen Unruhen
mehr im Sopraceneri. Als jedoch 1402 Herzog Gian Galeazzo
starb, brachen wilde Kämpfe um dessen Erbe aus. Die Schwäche
Mailands nutzten auch die Eidgenossen aus. Albert von Sax
eroberte Bellinzona und vergrösserte seinen Machtbereich
gegen den Süden.1419 kauften die Urner (nachdem sie die
Herren von Sax zum Verkauf nötigten) die Stadt und die
Festung. Die inzwischen wieder erstarkten Mailänder wollten
die Festung von den Eidgenossen zurückkaufen. Als diese
nicht darauf eingehen wollten, wurde die Festung in einem
kühnen Handstreich (1422) durch den Mailänder Feldherr
Carmagnola besetzt. Die Rückeroberung durch die Eidgenossen
endete in der Schlacht bei Arbedo in einer Katastrophe
(Verlust aller eidgenössischen Besitzungen diesseits der
Alpen). Trotz mehrerer Kriegszüge gegen Bellinzona blieb
dieses in mailändischer Hand. Auch nach dem grossartigen
Sieg der Eidgenossen, in der Schlacht bei Giornico 1478,
blieb die Festung im Besitz von Mailand. 1499 besetzten
französische Truppen Bellinzona, das sich nach heftigem
Widerstand ergeben musste. Doch bereits 1500 mussten die
Franzosen wieder abziehen. Die französische Besatzung wurde
nach mehr wöchigen Kämpfen vertrieben. Doch kurze Zeit
später verlor Ludovico Sforza seine Macht wieder und die
Franzosen besetzten die Lombardei erneut. Dies nutzten die
Eidgenossen (Uri, Schwyz und Unterwalden), um Bellinzona
unter Ihre Schirmherrschaft zu nehmen. Die Franzosen
verzichteten erst 1503 zu gunsten der Eidgenossen auf die
Grafschaft Bellinzona und das Bleniotal. Die ewigen
Auseinandersetzungen um die Stadt und die Festung hatte
somit ihr Ende gefunden.
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Heute ist das Castello ein Museum. |
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Viel Spass und ein tolles Erlebnis wünscht Ihnen
InfoZentralschweiz.ch |
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